Milchprodukte und Akne: Mit der richtigen Ernährung zur reinen Haut

Akne ist keineswegs ein Problem, das nur Teenager betrifft. Auch zahlreiche Erwachsene leiden unter störenden und immer wiederkehrenden Pickeln, Papeln und Pusteln. Je nach Ausprägung kann das unreine Hautbild einen immensen psychischen Leidensdruck verursachen. Was viele nicht wissen: Die Ernährung spielt bei der Entstehung von Akne eine entscheidende Rolle.

Insbesondere (Kuh-)Milch steht seit vielen Jahren im Verdacht, das Hautbild zu verschlechtern. Mehrere wissenschaftliche Studien konnten dies inzwischen bestätigen. Wenn sämtliche Hautpflegemaßnahmen nicht den gewünschten Erfolg bringen, kann es demzufolge sinnvoll sein, ein Ernährungstagebuch zu führen. Auf diese Weise lässt sich am besten ein zeitlicher Zusammenhang zwischen dem Konsum von Milchprodukten und einer Verschlimmerung der Akne herstellen.

Warum können Milchprodukte Akne auslösen?

Kuhmilch enthält alles, was ein kleines Kalb zum Wachsen braucht. Ob Kuhmilchprodukte auch für den Menschen gesund sind, darüber scheiden sich die Geister. Grundsätzlich enthält Milch wichtige Nährstoffe wie Eiweiß und Kalzium, die der Mensch benötigt. Allerdings enthält sie auch Wachstumshormone, die den menschlichen Hormonhaushalt irritieren können. Verantwortlich für die Entstehung von Akne sind hauptsächlich männliche Geschlechtshormone, die sogenannten Androgene. Aus diesem Grunde tritt Akne gehäuft bei männlichen Jugendlichen auf.

Akne Haut Ernährung
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Werden viele Milchprodukte verzehrt, erhöht sich der Androgenspiegel im Blut. Infolgedessen kommt es zu einer Vergrößerung der Talgdrüsen, welche nun die Talgproduktion steigern. Zeitgleich tritt zumeist eine Verhornungsstörung auf, sodass der vermehrt produzierte Talg nicht mehr abfließen kann. Es bilden sich die charakteristischen Mitesser. Wer jetzt den Fehler begeht, diese auszudrücken, setzt einen Teufelskreis in Gang: Bakterien dringen in die Haut ein, die Pickel entzünden sich. Die Haut sieht noch schlimmer aus als zuvor.

Molkeprotein treibt den Insulinspiegel nach oben

Neben einem Überschuss männlicher Geschlechtshormone ist noch ein weiteres Hormon an der Entstehung von Pickeln beteiligt: Insulin. Hierbei handelt es sich um ein Hormon, das von der Bauchspeicheldrüse produziert wird, um Zucker in die Zellen zu schleusen. Ein dauerhaft erhöhter Insulinspiegel gilt allerdings nachweislich als eine der Hauptursachen für Pickel und Mitesser.

Das hormonelle Ungleichgewicht regt die Talgproduktion an und begünstigt die Verstopfung der Poren.

Vor allem Molkeprotein, auch als Whey Protein bekannt, treibt den Insulinspiegel nach in die Höhe. Dies ist insbesondere für Kraftsportler eine schlechte Nachricht, da die meisten Proteinshakes und Eiweißriegel zum Muskelaufbau Molkeprotein enthalten. Wer ohnehin zu Pickeln neigt, läuft Gefahr, sein Hautbild durch den Konsum dieser Produkte zu verschlechtern. Von Akne betroffene Sportler sollten daher auf pflanzliche Eiweißshakes zurückgreifen.

Magermilch ist am schlechtesten für die Haut und kann zu Akne führen

Studien zufolge hat Magermilch den verheerendsten Einfluss auf das Hautbild. Schuld daran sind die bereits erwähnten Molkeproteine, die den Insulinspiegel ansteigen lassen. Zwar enthält Magermilch nicht wesentlich mehr Molkeprotein als fettarme Milch, durch ihren geringeren Sättigungseffekt wird von magerer Milch jedoch meist mehr getrunken. Letzteres geschieht oftmals unbewusst. Aus diesem Grunde ist es empfehlenswert, lieber auf ein Glas Vollmilch täglich zurückzugreifen, sofern man nicht gänzlich auf Milchprodukte verzichten möchte.

Milch Ernährung Haut
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Ist Milchverzicht die Lösung bei Akne?

Wenn alle Anti-Pickel-Maßnahmen gescheitert sind, raten zahlreiche Ärzte zu einem Auslassversuch von Milchprodukten in der Ernährung. Nur so lässt sich der Zusammenhang herstellen oder ausschließen. Nicht jeder Mensch reagiert gleichermaßen empfindlich auf Milchprodukte. So kann es durchaus vorkommen, dass bei manchen Personen bereits nach geringem Milchkonsum die Pickel sprießen, während bei anderen auch bei hohem Verzehr nichts geschieht. Wie eingangs erwähnt, kann in der Anfangszeit das Führen eines Ernährungstagebuchs sinnvoll sein.

Nicht jeder hat einen genauen Überblick, wie viele Milchprodukte er tatsächlich konsumiert. In dem Tagebuch sollte ebenfalls notiert werden, wann es zu besonders heftigen Akneschübe kommt. Die Analyse erfolgt gemeinsam mit dem behandelnden Arzt. Sollte sich herausstellen, dass sich das Hautbild durch den Milchverzicht erheblich bessert, ist es empfehlenswert, die Ernährung dauerhaft umzustellen. Da Milch allerdings zahlreiche essenzielle Nährstoffe enthält (vor allem Kalzium), muss die Ernährungsumstellung gut durchdacht werden. Um Mangelerscheinungen vorzubeugen, gilt es, ausreichend alternative Kalziumquellen in die Ernährung zu integrieren. Folgende Nahrungsmittel sollten bei Milchverzicht öfter auf dem Speiseplan stehen:

  • Nüsse (Walnüsse, Mandeln, Haselnüsse)
  • grünes Gemüse (z. B. Spinat, Grünkohl, Mangold)
  • kalziumreiches Mineralwasser (2 – 3 Liter pro Tag)

All die oben genannten Lebensmittel sind nicht nur hervorragende Kalziumquellen, sondern sorgen zusätzlich für ein gesundes Hautbild. Nüsse enthalten beispielsweise Pantothensäure, welche das Hautbild glättet. Eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr strafft die Haut ebenfalls.

Alternativen bei Milchverzicht

In der westlichen Ernährung spielt Milch eine entscheidende Rolle. Das Müsli mit Milch zum Frühstück, der Joghurt als Snack, der Milchkaffee am Nachmittag und das Käsebrot am Abend . Es ist gar nicht so leicht, darauf zu verzichten. Studien zufolge erhöht sich das Aknerisiko um annähernd 12 %, sofern man mehr als ein Glas (200 ml) Milch täglich trinkt. Mit obigem Beispiel wäre das Maß deutlich überschritten. Alternative Kalziumquellen haben wir bereits vorgestellt.

Gesichtsmaske Milch Akne
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Aber letztendlich geht es nicht nur um die Nährstoffbilanz, sondern auch um die Lebensqualität. Wer den Milchverzicht als unerträgliche Entbehrung erlebt, wird nicht lange durchhalten – dem Aknerisiko zum Trotz. Glücklicherweise gibt es mittlerweile zahlreiche Alternativen. Hafermilch, Mandelmilch und Sojamilch können ebenso wie Kuhmilch verwendet werden.

Milch zur äußeren Anwendung bei Akne

Der Konsum von Milchprodukten kann Akne auslösen und verschlimmern. Zur äußeren Anwendung eignet sich Milch jedoch bestens, um Akne zu bekämpfen. Eine Milchmaske versorgt die Haut mit Feuchtigkeit und Nährstoffen. Aknehaut mit aggressiven Peelings auszutrocknen ist hingegen keine gute Idee. Die Haut benötigt Feuchtigkeit, damit der Körper das Signal erhält, die übermäßige Talgproduktion einzustellen.

Für eine Milchmaske benötigt man lediglich ein Päckchen Gelatinepulver und einige Esslöffel Milch. Die Gelatine wird wie auf der Packungsanweisung beschrieben angerührt. Anschließend trägt man die Masse mithilfe eines Kosmetikpads auf das Gesicht auf. Nach einer Einwirkzeit von ca. 15 Minuten lässt sie sich einfach abziehen. Die Milchmaske wirkt antibakteriell und ist daher für Menschen mit Aknehaut bestens geeignet. Bei regelmäßiger Anwendung macht sich schon bald ein verbessertes Hautbild bemerkbar.